Angst vor Tunnels? Du bist nicht allein – und es gibt Hilfe!

Angst vor Tunnels: wenn man lieber Umwege fährtDie Schweiz, Land des löchrigen Käses und der löchrigen Berge. Tunnels sind für viele ein nahezu unüberwindbares Hindernis.

Die Schweiz ist ein Land von Tunnels. Durch jeden Hügel und jeden Berg gibt es eins – für Autos, Züge, Fussgänger und sogar Trams. Die Medien schwärmen von all den ingenieurtechnischen Meisterleistungen durch Gotthard und Gubrist. Dabei wird kaum davon berichtet, dass in der Schweiz neben den Tunnels auch die Angst vor Tunnels weit verbreitet ist.

Viele meiner Klienten, die wegen ihrer Tunnel-Angst zu mir kommen, wissen aber nicht, warum sie Angst haben: Sie haben keine schlechten Erfahrungen gemacht – keine stundenlangen Staus, keine Unfälle. „Es gibt keinen Grund“, und trotzdem ist es so. Zum Glück gibt es mit der Hypnose auch hier Hilfe.

„Ich weiss nicht, warum ich Angst vor Tunnels habe, früher hatte ich nie ein Problem“

In der Schweiz gibt es zwischen Vordertupfikon und Hinterkaffikon viele Löcher durch alle möglichen Hügel und Berge. So kommt man wohl schon als Kind kaum darum herum, durch ein Tunnel zu fahren. Es kommt auch manchmal vor, dass schon kleine Kinder nicht gern durch Tunnels fahren – deren Eltern wissen ein Lied davon zu singen. Für die allermeisten sind Zug- und Autofahren durch die diversen Gallerien, Umfahrungsstrecken und Unterführungen aber lange Zeit völlig ok. Bis zum Tag X.

Die Geschichten, die ich in meiner Praxis höre, ähneln sich hier oft: Als Kind hast du vielleicht sogar Spass daran gehabt, in Tunnels die Lichter zu zählen. Und auf einmal, manchmal erst mit über 40 oder 50 Jahren, geht gar nichts mehr: Man erfindet alle möglichen Ausreden, um nicht durch den Berg fahren zu müssen. Oder stirbt als Beifahrer tausend Tode, während der Partner hinter dem Steuer ganz unbesorgt weiterfährt.

Ich schäme mich… ich weiss doch, dass Tunnels sicher sind!

Häufig ist es auch so, dass sich die Klienten nicht an ein traumatisches Ereignis erinnern können, das ihre Angst vor Tunnels „begründen“ könnte: Kein Unfall, nicht einmal ein unangenehmes Erlebnis im Zusammenhang mit Autos, Zügen, Tunnels oder ähnlichem. Viele schämen sich darum: Warum habe ich Angst, es gibt ja keinen Grund, ich sollte mich nicht so anstellen!

Mein Rat dazu: Sich schämen bringt nichts – und die Angst geht davon auch nicht weg. Ausserdem bist du in guter Gesellschaft, sonst würde ich ja kaum einen Blogpost über meine Erfahrungen in der Therapie von Tunnel-Angst schreiben :-)

Offen gesagt bewundere ich viele meiner Klienten. Sie wissen oft sogar sehr viel, haben etwa Ratgeber über sicheres Fahren in Tunnels gelesen. Sie wüssten im Notfall wohl besser als jeder andere, was zu tun ist. Und während dieses Wissen sicher dabei hilft, sich zu beruhigen und „zusammenzureissen“: Die Angst bleibt meistens trotzdem.

Die Angst hat oft gar nichts mit dem Tunnel zu tun

Der Schlüssel zur Lösung ist, dass die Angst oft gar nichts mit dem Tunnel zu tun hat. Das scheint unlogisch – aber es ist ja auch nicht die Eigenschaft der Angst, logisch zu sein. Angst ist dazu da, uns zu schützen: Indem sie dir zum Beispiel sagt, dass du da besser von dem steilen Abgrund weggehen sollst.

Was gefährlich ist und wovor wir Angst haben ist nicht genetisch bedingt: Unsere Gene haben keine Ahnung davon, in welches Umfeld wir hineingeboren werden. Ob da zum Beispiel gefährliche Tiere oder übellaunige Stammesältere sind, die uns bedrohen können. Darum lernen wir ganz einfach in den ersten Monaten und Jahren unseres Lebens, was für uns gefährlich ist.

Nun fehlt einem in so jungen Jahren ja das logische Denken, das einem erklären könnte, warum etwas gefährlich ist. Wir merken einfach „Situation XY – nicht gut“. Wenn du nun viele „ähnliche“ unangenehme Situationen erlebst, dann stellt sich da irgendwann die Angst wie ein Wächter hin und versucht dich zu warnen. Einfach darum, weil sie denkt, dass da wieder so eine Situation kommen könnte. Nur hat die Angst aber auch kein logisches Denken und tut einfach ihr bestes, „ähnliche“ Situationen zu erkennen. Das kann im Fall von Tunnels zum Beispiel Dunkelheit sein, das Flackern des Lichtes, die Eintönigkeit, das Rauschen. Du merkst: Da gibt es ganz schön viele nicht-Tunnel-Situationen, die sich da als „ähnlich“ anbieten und somit die Ursache deiner Angst vor Tunnels sein können.

Wie du deine Angst auflösen kannst

Im Zustand der Trance bist du in der Lage, dich an diese „ähnlichen“ Situationen zu erinnern: Du kannst dich an die Ursachen deiner Angst erinnern. Die Trance ist der Zustand, in welchem du währen der Hypnose bist (lies hier, wie sich Hypnose anfühlt). Das ist der ganze Witz an der Sache: Bei normal-wachem Bewusstsein erinnerst du dich nicht. Sonst hättest du dein Problem mit der Angst vor den Tunnels schon lange ohne mich gelöst. Erinnern kannst du dich nur unterbewusst – und in Trance kannst du mit deinem Unterbewusstsein sprechen.

Weil du dich in der Hypnose an diese „ähnlichen“ Situationen erinnern kannst, kannst du sie nun auch mit deiner ganzen inzwischen gesammelten Lebenserfahrung neu bewerten: Warum hat es damals Sinn gemacht, Angst zu haben? Ist ein Tunnel überhaupt etwas ähnliches zu dem, was du damals erlebt hast? Oder hat sich die Angst da geirrt? Kann die Angst sehen, dass diese Situation nicht mehr eintreten wird (weil du zum Beispiel jetzt erwachsen und gross genug bist, um selbst im Dunkeln zum Lichtschalter greifen zu können)?

In Hynpose gehen wir diese Erinnerungen durch, die zu deiner Tunnel-Angst geführt haben. So wirst du sie eine nach der anderen verändern: Du löst die Ursache der Angst auf. Und dadurch verschwindet auch das Symptom. Weil deine Angst vor Tunnels ist nichts anderes: Ein Symptom dafür, dass dein Unterbewusstsein sich an ein paar Situationen erinnert, die unangenehm waren. Und es ist Zeit, dass du diese Erinnerungen jetzt neu sortierst und deine Angst loslässt. Für entspanntes, gelassenes Tunnelfahren und den nächsten Schritt in deinem Leben.


 
Katrin Bretscher, Mentaltrainerin Zürich

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Katrin Bretscher, ich bin Mentaltrainerin für Sportler und "normale Menschen". Ich habe meine Praxis mit dem Namen "Power & Balance" in Zürich.

Ich habe ursprünglich an der ETH Informatik studiert und von Ballett über Karate bis Eishockey alle möglichen Sportarten trainiert. Nach verschiedenen Anstellungen und Weiterbildungen habe ich mich 2014 mit meiner eigenen Praxis selbstständig gemacht: Ich bin diplomierte Hypnose-Therapeutin, Trainerin für Autogenes Training und Mentaltrainerin.

Hier erfährst du (noch) mehr über mich.