Bin ich während der Hypnose bewusstlos? Schlafe ich?

Schlafende PuppeEntspannend ist Hypnose meistens – schlafen tut man deswegen aber nicht! Foto: Sindy / flickr

Häufig werde ich gefragt, ob man denn in der Hypnose schlafe oder gar bewusstlos sei. Dabei stellen sich die Leute oft vor, Hypnose wäre so etwas wie eine Narkose; mit dem netten Nebeneffekt, dass beim Aufwachen alle Probleme, Ängste und unangenehmen Angewohnheiten weggezaubert sind.

Da muss ich dich leider enttäuschen: Ich kann nicht zaubern. Ich kann nur Hypnose – und während der bist du auch nicht „weg“, ganz im Gegenteil. Das Gute daran: Du verlierst auch zu keinem Zeitpunkt die Kontrolle.

Das Wort „Hypnose“ kommt vom griechischen Wort „hypnos“, was Schlaf bedeutet. Viel mehr hat Hypnose mit dem Schlafen oder gar einer Bewusstlosigkeit aber nicht zu tun: Du bist jederzeit bei Bewusstsein und bekommen auch mit, was ich sage und was wir tun.

Einige weitere „Mythen und Märchen“ zur Hypnose habe ich hier zusammengefasst:

  • Kriege ich etwas mit während der Hypnose? – Ja, alles :-) . Es fühlt sich etwa so an, wie wenn du tagträumst und dabei sehr entspannt bist. Der rationale, urteilende, logisch denkende Teil deines Bewusstseins tritt dabei zur Seite, schaut aber jederzeit zu und kann auch eingreifen, sich melden oder gar unterbrechen. Damit ist auch klar, dass du während der Hypnose weder schläfst noch bewusstlos bist.
  • Kann ich während der Hypnose sprechen? – Ja, das geht problemlos. Manchmal ist man in Hypnose so angenehm entspannt, dass man einfach keine Lust mehr hat zu reden. Mit etwas Wollen geht es aber immer :-) . Es ist auch sehr wichtig, dass du während der Hypnose redest: Dann kannst du dem Hypnotiseur etwa sagen, was in deinem „Tagtraum“ gerade geschieht, wie gut du seine Vorschläge einbauen kannst, und was du gerade brauchst oder machen möchtest.
  • Bin ich in Hypnose willenlos? Was ist mit dem Kontrollverlust? – Es gibt keinen Kontrollverlust in der Hypnose. Da dein rationales Bewusstsein jederzeit zuschaut, kann es auch jederzeit unterbrechen. Wenn der Hypnotiseur also versuchen würde, dich zu etwas zu bewegen, das du nicht tun möchten, dann wirst du das trotzdem nicht tun (und dies solltest du dem Hypnotiseur auch sagen!).
  • Verrate ich in Hypnose Geheimnisse? – Das hängt davon ab, ob du das möchtest. Als dein Coach unterliege ich der Schweigepflicht, das heisst: Ich darf niemandem sagen, was du mir in der Sitzung gesagt hast. Es ist daher für dich sicher, mir ein Geheimnis anzuvertrauen. Dies kann in der Therapie oder im Coaching hilfreich sein, wenn dich das Thema belastet und du gern mit jemandem darüber reden möchtest. Du kannst und darfst aber jederzeit frei entscheiden und auch während der Hypnose ungeniert sagen, wenn du etwas lieber für sich behalten möchtest.
  • Werde ich während der Hypnose wie ein Huhn auf einem Bein hüpfen? – Wenn du das möchtest, ja. Es ist absolut möglich, sich während einer Hypnose oder Trance ganz normal zu bewegen: Viele Sportler, die hoch konzentriert sind, befinden sich in einer Trance. Als Therapeutin sehe ich allerdings wenig Grund, dich zu bitten, wie ein Huhn zu hüpfen. Und auch wenn ich dich darum bitten würde: Dein logisches Denken würde sich einschalten und mir mitteilen, dass du das nicht tun möchtest und du würdest es auch nicht tun.
  • Erinnere ich mich danach, was während der Hypnose geschieht? – Ja! Es ist auch wichtig, dass du alles, was du während der Hypnose erarbeitest, später auch noch weisst und weiter verarbeiten kannst. So kann dein logisches, rationales Denken gemeinsam mit deinem Unterbewusstsein auch nach der Sitzung am Thema weiterarbeiten, das Bisherige verstehen und neue Muster bilden.

Hypnose ist in der Praxis also weit weniger spektakulär als dies einem einige Fernsehshows glauben machen. Im Coaching geht es aber auch nicht darum, spektakulär zu sein, sondern die Effekte der Trance auszunutzen, um dein Thema effizient und effektiv zu bearbeiten.


 
Katrin Bretscher, Mentaltrainerin Zürich

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Katrin Bretscher, ich bin Mentaltrainerin für Sportler und "normale Menschen". Ich habe meine Praxis mit dem Namen "Power & Balance" in Zürich.

Ich habe ursprünglich an der ETH Informatik studiert und von Ballett über Karate bis Eishockey alle möglichen Sportarten trainiert. Nach verschiedenen Anstellungen und Weiterbildungen habe ich mich 2014 mit meiner eigenen Praxis selbstständig gemacht: Ich bin diplomierte Hypnose-Therapeutin, Trainerin für Autogenes Training und Mentaltrainerin.

Hier erfährst du (noch) mehr über mich.