Die Effekte von Trance

distorted clockDas Gefühl für die Zeit verändert sich in Trance –
man hat das Gefühl, sie vergehe schneller oder langsamer. Foto: Alan Cleaver, flickr

Der Zustand der Trance, auch bekannt als Hypnose, ist klar vom normal wachen Zustand unterscheidbar: Die Zeit verfliegt wie im Flug – oder nur wenige Minuten fühlen sich wie Stunden an. Zudem verändert sich, was und wie man denkt. Das Unterbewusstsein kann sich viel deutlicher ausdrücken, das Bewusstsein tritt zur Seite und schaut zu. Diesen Effekt nutzt man für die Hypnose-Therapie.

Zu diesen „geistigen“ Auswirkungen kommen körperliche hinzu: Zunächst einmal die tiefe Entspannung, die dem Körper hilft, sich vom Stress zu erholen. Aber auch andere Effekte wie nicht bewusst ausgelöste Bewegungen oder Schmerzfreiheit kommen in der Trance vor und können im Coaching / der Therapie genutzt werden.

Im Folgenden habe ich die wichtigsten Effekte, die während einer Trance auftreten, aufgelistet:

Mentale Effekte:

  • Verzerrte Zeitwahrnehmung: In der Trance verlieren viele Menschen das Zeitgefühl. Selbst Sitzungen, die länger als eine Stunde dauern, werden nicht als „lange“ wahrgenommen, sondern viel eher als „wie, wir sind schon fertig??“.
  • Ausfiltern von Geräuschen und anderen Umweltreizen: Das kennst du vom Tagträumen, wenn man in Gedanken „ganz weit weg“ ist und gar nicht mehr hört, was das Gegenüber sagt. In der Hypnose-Therapie ist es meistens so, dass man den Coach / Therapeuten sehr gut hört (und auch hören will), aber andere Dinge ausblendet – etwa Verkehrslärm vor dem Fenster. Dieser Effekt kann bei einer tiefen Trance so stark sein, dass man nicht einmal mehr Schmerzen wahrnimmt. So gibt es viele Berichte von Operationen, die nur mit Hypnose und ohne sonstige Narkose oder Schmerzmittel durchgeführt wurden, ohne dass die Patienten dabei Schmerzen verspürt hätten.
  • Veränderte Körperwahrnehmung: „When I was a child I had a fever / My hands felt just like two balloons / … / I have become comfortably numb“ („Als ich ein Kind war, hatte ich Fieber / Meine Hände fühlten sich an wie zwei Ballone / … / Ich wurde angenehm benommen“). So beschreiben Pink Floyd in ihrem Lied „Comfortably Numb“ („Angenehm benommen“) dieses Gefühl: Die Hände fühlen sich riesig an, oder etwa die Beine angenehm schwer. Dies sind Auswirkungen der erweiterten Körperentspannung, die in der Trance stattfindet, und werden meist als äusserst angenehm empfunden.
  • Deutlichere Wahrnehmung von „geistigen Bildern“: Die Trance ist quasi ein vertiefter Tagtraum. Und genau wie beim Tagtraum bildet man in Trance sehr einfach Vorstellungen „vor dem geistigen Auge“. Dies können Erinnerungen an Vergangenes, Vorstellungen einer möglichen Zukunft, oder auch gänzliche Phantasiewelten sein: In der Trance / Hypnose gelingt es einem sehr einfach, sich solche Szenen vorzustellen. Gerade Menschen, die sich selber als „Kopfmensch“ oder „nicht sehr phantasievoll“ bezeichnen, sind in der Trance sehr gut in der Lage, ihrer Kreativität und Phantasie freien Lauf zu lassen.
  • Regression: In Hypnose kann man in seinen Erinnerungen zurückreisen. Man erinnert sich an scheinbar Vergessenes, auch aus der Zeit, als man noch ein sehr kleines Kind war. Diese Erinnerungen wurden im Hirn gespeichert, weil sie für den betroffenen Menschen in irgend einer Art wichtig waren – etwa Liebe von der Mutter zu erfahren, oder sich die Finger an einer heissen Bratwurst zu verbrennen. Viele dieser Erinnerungen haben bis heute Auswirkungen auf unsere Psyche: Sie prägen, was wir von uns selber und über andere und anderes denken („Bratwürste sind blöd!“). In der Hypnose kann man diesen Effekt ausnutzen, um die Ursache hinter solchen Glaubenssätzen, scheinbar nicht kontrollierbaren Handlungen, aber auch Ängsten und Phobien zu finden und aufzulösen.

Körperliche Effekte:

  • Die „Hirnwellen“ verändern sich deutlich: Dies lässt sich mit einem EEG messen, ist aber für uns Menschen nicht direkt spürbar.
  • Weniger Stress im Körper: Puls und Blutdruck sinken im Verlauf einer Trance/Hypnose deutlich, und auch die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol nehmen deutlich ab. Gerade Studien im Zusammenhang mit Autogenem Training – einer Form der Selbsthypnose, die ebenfalls zu einem Trance-Zustand führt – ist der langfristige positive Effekt auf die Stresshormone im Körper wissenschaftlich sehr gut nachgewiesen.

Eine Trance ist also einerseits der perfekte Zustand, um im Coaching / der Therapie tief liegenden Ursachen für aktuelle Probleme auf den Grund zu gehen und sie aufzulösen. Gleichzeitig ist sie auch ein sehr gutes Mittel gegen Stress und Burnout, weil sie auf Körper und Geist entspannend wirkt.


 
Katrin Bretscher, Mentaltrainerin Zürich

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Katrin Bretscher, ich bin Mentaltrainerin für Sportler und "normale Menschen". Ich habe meine Praxis mit dem Namen "Power & Balance" in Zürich.

Ich habe ursprünglich an der ETH Informatik studiert und von Ballett über Karate bis Eishockey alle möglichen Sportarten trainiert. Nach verschiedenen Anstellungen und Weiterbildungen habe ich mich 2014 mit meiner eigenen Praxis selbstständig gemacht: Ich bin diplomierte Hypnose-Therapeutin, Trainerin für Autogenes Training und Mentaltrainerin.

Hier erfährst du (noch) mehr über mich.