Warum bei Schlafstörungen Autogenes Training hilft

Bei Schlafstörungen Autogenes Training - weil's hilft

Du hast Mühe damit einzuschlafen, oder wachst nachts öfter auf? Dann hast du vielleicht schon davon gehört, dass bei Schlafstörungen Autogenes Training hilft. Autogenes Training reduziert den Stress in deinem Körper und beseitigt so die Hauptursache für Schlafstörungen.

Dein Körper ist nämlich ein bisschen ein Höhlenmensch. Für einen Höhlenmenschen-Körper heisst Stress: Ich bin bedroht, weil da zum Beispiel ein wildes Tier vor mir steht. Und da wäre der Körper ja blöd, wenn er schlafen würde.

Warum haben Schlafstörungen mit Stress zu tun?

Schlafen ist nicht etwas, was man durch Wille besser kann. Eher im Gegenteil: Je mehr du schlafen willst, desto weniger geht’s. Fürs Schlafen-Können ist das Unterbewusstsein zuständig, nicht der Wille. Es geht nur, wenn du loslassen kannst. Und wenn du Stress hast, dann ist genau das Loslassen das Problem.

Der Körper ist ja, wie gesagt, ein Höhlenmensch: Bei Stress bereitet er sich auf Kampf oder Flucht vor. Dies tut er mit Hilfe des Hormons Cortisol. Cortisol überbringt quasi an alle Zellen den Befehl, sich dazu bereit zu machen. Dein Puls und der Blutdruck steigen an, und du merkst, wie du dich auch geistig fühlst wie die Katze vor dem Sprung: Angespannt.

In diesem Zustand ist schlafen natürlich schwierig. Dein Körper macht ja gerade das Gegenteil davon! Wenn das Cortisol weg wäre, dann würdest du viel besser schlafen. Nur kann man Hormone nicht einfach mit dem Staubsauger aus dem Körper absaugen. Leider ist es auch so, dass Cortisol nicht von einer Minute auf die andere abgebaut wird – das dauert schonmal ein paar Tage. Und voilà: Da ist deine Schlafstörung.

Stress, Schlafstörungen und Autogenes Training

Um das Cortisol loszuwerden, gibt’s nur eins: Stress abbauen. Und das kannst du mit Autogenem Training. Dass das funktioniert, wurde wissenschaftlich mehrfach bewiesen. Grob gesagt lernt der Körper wieder, wie er in den entspannten Zustand umschalten kann. Und das auf Befehl: Wenn du beschliesst, Autogenes Training zu machen, dann folgt der Körper und entspannt sich. Je mehr du übst, desto besser gelingt’s. Wenn der Körper so immer wieder erfährt, dass es auch Stress-freie Zeiten gibt, dann schüttet er weniger Cortisol aus: Du bist entspannter und schläfst besser.

Autogenes Training ist nicht kompliziert – du musst es nur regelmässig tun. Immerhin heisst es „Autogenes Training“ und nicht „Autogenes einmal machen und für immer gut“. Dazu brauchst du jeden Tag 10 bis 15 Minuten Zeit. Zum Beispiel während dem Zugfahren oder abends vor dem Einschlafen.

Du musst also nicht dein ganzes Leben auf den Kopf stellen. Keine Prüfungen absagen, nicht weniger arbeiten und auch keine Hobbies aufhören (auch wenn das alles natürlich helfen würde – wenn es denn ginge). Du musst nur eine Viertelstunde pro Tag mit Autogenem Training entspannen, und deine Schlafstörungen werden weniger werden.

Weil es dir beim Entspannen hilft, darfst du Autogenes Training natürlich auch zum Einschlafen benutzen.

Was du sonst noch gegen Schlafstörungen tun kannst

Natürlich hilft es, wenn du die Stress-Quellen in deinem Leben so gut es geht beseitigst. Neben den „offensichtlichen“ Stress-Quellen wie Job oder anstehende Prüfungen gibt es auch einige alltägliche Dinge, die dir vielleicht gar nicht bewusst sind. Das Zentrum für Schlafmedizin hat hierzu ein gutes Merkblatt zur Schlafhygiene zusammengestellt.

Zur Schlafhygiene kann zum Beispiel gehören: Ab Mittag kein Koffein und keinen Alkohol mehr trinken; nicht bis spätabends Sport treiben. Oder dass du dir dein Schlafzimmer so einrichtest, dass du dort auch wirklich entspannen kannst. Vielleicht bedeutet das für dich, dass du mit Ohrenstöpseln schläfst, oder dass du dir zum Einschlafen beruhigende Musik übers Handy abspielst.

Kurz: Tu etwas dafür, dass du mit Körper und Geist auch wirklich entspannen kannst.


 
Katrin Bretscher, Mentaltrainerin Zürich

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Katrin Bretscher, ich bin Mentaltrainerin für Sportler und "normale Menschen". Ich habe meine Praxis mit dem Namen "Power & Balance" in Zürich.

Ich habe ursprünglich an der ETH Informatik studiert und von Ballett über Karate bis Eishockey alle möglichen Sportarten trainiert. Nach verschiedenen Anstellungen und Weiterbildungen habe ich mich 2014 mit meiner eigenen Praxis selbstständig gemacht: Ich bin diplomierte Hypnose-Therapeutin, Trainerin für Autogenes Training und Mentaltrainerin.

Hier erfährst du (noch) mehr über mich.