Was ist das Unterbewusstsein?

Was ist das Unterbewusstsein eigentlich?Was ist das Unterbewusstsein eigentlich? Warum ist es so unglaublich wichtig für Hypnose?

Wenn du Texte über Hypnose liest wie die, die ich in meinem Blog schreibe, dann ist immer wieder vom Unterbewussten, vom Unterbewusstsein und Ähnlichem die Rede. Doch was ist das? Gibt es das überhaupt?

Natürlich gibt es das: Du hast zum Beispiel Angst, wenn du vor einem tiefen Abgrund stehst. Du entscheidest dich nicht bewusst dazu, jetzt Angst zu haben. Unterbewusst, eben. Und gerade bei Dingen wie Angst, Blockaden und Selbstzweifeln kann das aber auch mal schiefgehen.

Gibt es eine Definition von „Unterbewusstsein“?

Ein Psychologe würde dir sagen: Im Deutschen verwendet man das Wort „unbewusst“, wenn man von Dingen redet, die irgendwie mit der Psyche zu tun haben, aber nicht bewusst sind. Zu den unbewussten Dingen gehören Emotionen, aber auch Dinge wie Atmung und Herzschlag: Unser Hirn steuert sie, ohne dass wir daran denken müssten.

Der Ausdruck „Unterbewusst“ kommt aus dem Englischen „subconscious“. „Unconscious“ bedeutet auf Englisch „bewusstlos“ – also ganz etwas anderes. Im Zusammenhang mit Hypnose verwendet man oft das Wort „unterbewusst“ anstelle des Psychologen-deutschen „unbewusst“.

Vielleicht kennst du auch Sigmund Freuds Theorie von Ich, Es und Über-Ich:

  • „Ich“ ist das, was uns bewusst ist: „Ich nehme den Schirm mit, weil es regnet“
  • „Über-Ich“ sind unsere Moralvorstellungen: „Das macht man nicht“
  • „Es“ sind unsere Gefühle und Triebe: „Es hat einfach gegessen, ich habe das nicht kontrollieren können“

Auch wenn es im Detail Unterschiede gibt: Diese Dinge beschreiben grob das Gleiche. Abläufe in unserer Psyche, von denen wir nicht merken, dass sie ablaufen. Und die wir auch nur schlecht steuern können, wie etwa den Herzschlag, Emotionen oder den Gesichtsausdruck.

Warum gibt es das Unterbewusstsein?

Stell dir einmal vor, du müsstest dir ständig überlegen:

  • Was rieche ich gerade? Wie soll ich mich fühlen, wenn ich das rieche?
  • Welchen Gesichtsausdruck möchte ich gerade haben? Welche Muskeln muss ich dazu wie stark anspannen?
  • Was sehe ich alles? Ist das wichtig, soll ich darauf reagieren? Wie?
  • In welcher Geschwindigkeit soll mein Herz schlagen?
  • Soll ich schneller atmen oder langsamer?

Das wäre ganz schön anstrengend! Du hättest kaum mehr Zeit, dich deinem Leben zu widmen. Darum gibt es im Hirn wie in einem Team eine Arbeitsteilung: Jeder hat eine Aufgabe, die er erledigt. Dinge, die auch für andere wichtig sein könnten, werden weitergeleitet. Und es gibt Team-Mitglieder, die diese gemeinsamen Informationen zusammentragen. Sie können entscheiden, entweder selber zu reagieren oder die Informationen dem Chef, deinem Bewusstsein, weiterzugeben.

Es ist wirklich wie bei der Arbeit: Dinge, die die Teammitglieder selber entscheiden können, werden sehr schnell erledigt. Dinge, wo man sich erst absprechen muss und die eine Entscheidung des Chefs brauchen, dauern länger. Das merkst du zum Beispiel, wenn du eine neue Sportart lernst. Wenn du auf einem Snowboard lernst, eine Kurve zu machen, dann machst du ganz bewusst: Hände raus, Gewicht nach vorn, Hände drehen, warten. Später machst du „einfach eine Kurve“, und bei Profis macht „es“ die Kurve – ohne, dass sie sich bewusst dafür entscheiden.

Die Sache mit dem schnellen und langsamen Denken kannst du auch im Buch „Schnelles Denken, langsames Denken“ ausführlicher nachlesen.

Emotionen, Blockaden das Unterbewusstsein und die Hypnose

Meistens interessieren sich Leute für das Unterbewusstsein, weil irgend etwas schiefläuft: Warum habe bin ich so nervös? Woher kommen meine Blackouts? Zum Zeitpunkt X ist meine Leistung nie da – obwohl ich doch weiss, dass ich’s könnte? Warum blockiert „es“ mich?

Die Hypnose ist ein trance-ähnlicher Zustand, den du etwa mit Tagträumen vergleichen kannst. Du denkst in Bildern, vielleicht Wortfetzen. In diesem Zustand tritt dein logisches Denken, der Wille, beiseite und dein Unterbewusstsein kommt zum Zug. Und darum hast du in diesem Zustand auch Zugriff darauf. Mit Hilfe eines Hypnose-Coaches kannst du dein Unterbewusstsein erkunden und herausfinden, warum es gewisse Dinge macht. „Es“ hat nämlich ganz bestimmt gute Gründe, sonst würde „es“ ja keine Angst, Blockade oder Nervosität machen.

In Hypnose kannst du nicht nur diese Gründe herausfinden, du kannst sie auch auflösen: Zum Glück kann unser Unterbewusstsein nämlich lernen und sich verändern.


 
Katrin Bretscher, Mentaltrainerin Zürich

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Katrin Bretscher, ich bin Mentaltrainerin für Sportler und "normale Menschen". Ich habe meine Praxis mit dem Namen "Power & Balance" in Zürich.

Ich habe ursprünglich an der ETH Informatik studiert und von Ballett über Karate bis Eishockey alle möglichen Sportarten trainiert. Nach verschiedenen Anstellungen und Weiterbildungen habe ich mich 2014 mit meiner eigenen Praxis selbstständig gemacht: Ich bin diplomierte Hypnose-Therapeutin, Trainerin für Autogenes Training und Mentaltrainerin.

Hier erfährst du (noch) mehr über mich.