Warum habe ich Panikattacken?

Ein schöner Tag, alles läuft gut – und dann kommt sie aus dem Nichts: Die Panik überrollt dich, sie nimmt den ganzen Platz ein. Im Auto, während Prüfungen, ganz einfach im Alltag.

„Wie eine schwarze Hand, die mich im Nacken packt und nie mehr loslässt“ so beschrieb einer meiner Klienten seine Panik-Attacken. Seine einzige Lösung bisher war es, so schnell als möglich nach Hause zu gehen, am liebsten ins Bett oder mindestens unter die warme Dusche, damit „die Hand mich für einen Moment loslässt“. Woher kommt diese Hand – und warum?

Als selbstständiger Unternehmer fühlte sich mein Klient immer mehr eingeengt. Er war schon Tage vor Verhandlungen und Präsentationen nervös: Was soll ich bloss tun, wenn sie wieder kommt?

Panik-Attacken machen einem nicht nur deshalb das Leben schwer, weil sie sich unangenehm anfühlen. Viel schlimmer ist für die Betroffenen, dass sie scheinbar grundlos auftauchen. Aber: Eben nur scheinbar. Irgendwoher muss die Panik ja kommen, irgend einen Grund muss es geben. Und der liegt im Unterbewusstsein.

Was das Unterbewusste mit der Panik-Attacke zu tun hat

Das Unterbewusstsein ist so etwas wie unser Autopilot: Wenn du nach Hause fährst und dich beim Ankommen fragst, welche Route du eigentlich gefahren bist, dann hat dein Unterbewusstsein das für dich erledigt. Du musst nicht mehr bei jedem Buchstaben überlegen, in welcher Reihenfolge du die Striche ziehen musst, es geht von selbst. Neben solchen automatischen Dingen ist unser Unterbewusstsein auch für Gefühle zuständig – und die geschehen auch automatisch (oder hast du dir schon einmal bewusst überlegt, dass es jetzt ganz viel Sinn machen würde, verliebt zu sein – und dann war die Liebe da? Eben :-).

Gefühle gab es schon lange, bevor es das logische Denken gab. Sie sichern nämlich ganz einfach das Überleben: Ekel hindert dich, etwas Giftiges zu essen. Wut sagt dir, dass du jetzt etwas tun sollst um dich zu verteidigen (und setzt auch gleich die dazu nötige Energie frei). Und die Angst verhindert, dass du zu nahe an einer hohen Klippe stehst, wo du herunterfallen könntest. Gefühle, und damit auch die Angst und die Panik, sind also eine gute Sache und wichtig für unser Überleben. Nur haben sie leider nicht gelernt, logisch zu denken.

Woher soll denn unser Unterbewusstsein wissen, auf welche Situationen es mit welchem Gefühl reagieren soll? Einige Dinge sind sicher in unseren Genen gespeichert. Das meiste aber haben wir aus Erfahrung und echt erlebten Situationen gelernt: Der unfreundliche Lehrer kommt ins Klassenzimmer – und schon fühlst du dich unwohl oder ängstlich, obwohl du die Hausaufgaben gemacht hast und er auch noch gar kein Wort gesagt hat. Dein Unterbewusstsein will dich warnen: Da ist etwas, von dem es aus Erfahrung weiss, dass es unangenehm werden könnte.

Aber es gibt keinen Grund für meine Panik-Attacken!

Doch. Sonst wären sie nicht da. Dein Unterbewusstsein hat einen Grund. Nur kennt dein logisches Denken den nicht – und bekommt darum quasi selber Angst vor der Angst. Das Unterbewusstsein will nämlich effizient sein: Wenn eine Situation schon unangenehm war, dann versucht es so viel als möglich daraus zu lernen. Es will dich dich vor allen möglichen „ähnlichen“ Situationen in Zukunft zu warnen, indem es die Angst und Panik losschickt. Nur fehlt ja dem Unterbewusstsein das logische Denken, und deshalb ist das mit dem „ähnlich“ manchmal so eine Sache: Im neuen Büro ist der gleiche Geruch nach Linoleum wie in deinem Schulzimmer. Gefahr, da könnte ein böser Lehrer sein!

Vielleicht ist dir beim Lesen bereits ein Zusammenhang aufgefallen: Es passiert immer, wenn… ich etwas rieche, sehe oder höre. Wenn ich draussen bin, wenn ich drinnen bin. Wenn ich allein bin. Oder vielleicht sind dir deine Attacken nach wie vor ein Rätsel. Das macht aber nichts – finden kann man den Grund auf jeden Fall!

Warum Hypnose gegen Panik-Attacken wirkt

Im Zustand der Trance, den man mit Hilfe der Hypnose erreicht, kann man „direkt mit dem Unterbewusstsein sprechen“. Dabei ist es überhaupt nicht so, dass das normale, logische Denken „weg“ wäre – im Gegenteil: Du bist auch während der Hypnose jederzeit voll da und bekommst mit, was geschieht. So kann auch dein logisches Denken dein Unterbewusstsein verstehen.

In Hypnose findet das Unterbewusstsein nämlich den Grund für die Panik-Attacken sehr schnell. Erinnerst du dich an meinen Klienten, der mit der schwarzen Hand im Nacken? Bei ihm war es der Geruch nach Linoleum, das in Teilen seines Bürogebäudes verlegt war. Dieser Geruch erinnerte sein Unterbewusstsein an seine eher unangenehme Schulzeit und löste die Panik aus. Manchmal nahm er Arbeit mit nach Hause – und auch das Papier, das einige Zeit in diesen Räumen gelegen hatte, hatte etwas von diesem Geruch angenommen. Deshalb war es schwer für ihn gewesen, die Ursache einzugrenzen.

Nun bestand die Lösung für ihn keinesfalls daraus, den Boden herausreissen zu lassen und nie mehr ein Gebäude zu betreten, das einen solchen Boden hatte. Nein – in dem Moment, in welchem sein Unterbewusstsein erkannt hatte, dass es nicht der Geruch war, von dem die „Gefahr“ ausging, waren die Panik-Attacken weg. Der Trick bestand einzig darin, das Unterbewusstsein in Hypnose noch einmal dorthin zu führen und dies aufzulösen, was in zwei Sitzungen erledigt war.


 
Katrin Bretscher, Mentaltrainerin Zürich

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Katrin Bretscher, ich bin Mentaltrainerin für Sportler und "normale Menschen". Ich habe meine Praxis mit dem Namen "Power & Balance" in Zürich.

Ich habe ursprünglich an der ETH Informatik studiert und von Ballett über Karate bis Eishockey alle möglichen Sportarten trainiert. Nach verschiedenen Anstellungen und Weiterbildungen habe ich mich 2014 mit meiner eigenen Praxis selbstständig gemacht: Ich bin diplomierte Hypnose-Therapeutin, Trainerin für Autogenes Training und Mentaltrainerin.

Hier erfährst du (noch) mehr über mich.