Gegen was hilft Autogenes Training?

Hilft Autogenes Training bei Migräne, Kopfschmerzen und anderen Beschwerden? Ja, sagt die WissenschaftKopfschmerzen, Migräne: Autogenes Training kann helfen – Foto: threephin / flickr

Hilft Autogenes Training wirklich bei allen möglichen Beschwerden? Bei Schlafstörungen, Migräne, Verstopfung und so weiter? Man liest da so einiges, und manchmal scheint es doch, als wäre das Scharlatanerei. So im Sinne von: „Hilft auch bei eingewachsenen Zehennägeln und unliebsamer Schwiegermutter“. Aber wenn’s der Arzt empfiehlt, dann muss es doch seriös sein?

Warum wirkt eine einzige Methode bei so vielen verschiedenen Symptomen? Und wenn es wirkt, wie schnell? Wie geht das? Die kurzen Antworten auf diese Fragen: Ja, manchmal schon nach einer Woche, und das erkläre ich dir in diesem Artikel (schon jetzt). Die längeren Antworten:

Was ist Autogenes Training?

Autogenes Training (bzw. die „Grundstufe“ davon, die die meisten anwenden), ist eine Entspannungs-Technik. Sie hat 2 Auswirkungen:

  • Kurzfristige Entspannung, was dir zum Beispiel beim Einschlafen hilft
  • Langfristige Senkung des Stress-Levels im Körper (wenn du’s regelmässig machst – immerhin heisst es „Autogenes Training“

Sportlern zum Beispiel hilft Autogenes Training dabei, auch während dem Wettkampf Pausen zu nutzen und sich in anstrengenden Phasen gut zu erholen. Schlafen können ist nämlich auch im Sport ein grosses Problem.

Was hat das mit dir und der Migräne, deinen Verdauungs-, Konzentrations- und Schlafproblemen zu tun? Eine Menge.

Schön, und wie hilft Autogenes Training jetzt mir?

Wenn du Autogenes Training übst, regst du das sogenannt parasympathische Nervensystem an. Dieses ist zuständig für alles, was mit Entspannung zu tun hat: Muskelentspannung, Blutfluss zu den inneren Organen, Ausschüttung von den entsprechenden Hormonen, und so weiter. Dadurch kommt es zu einem Ausgleich deines Hormon-Gleichgewichts: Meistens haben wir zu viele Stress-Hormone wie etwa Cortisol. Durch die Ausschüttung der Gegenspieler-Hormone beim Autogenen Training schaffst du wieder ein Gleichgewicht.

Das erklärt, warum viele Symptome mit Autogenem Training erfolgreich bekämpft werden können: Sie haben die gemeinsame Ursache, den Stress. Jeder Mensch hat seine Schwachstelle anderswo: Migräne, Ekzeme, Probleme mit Verdauung, Konzentration, Schlaf sowie Ängste und Dünnhäutigkeit – sie alle haben die gemeinsame Wurzel. Und weil es den Stress bekämpft, hilft Autogenes Training eben genau bei all diesen Symptomen.

Wie schnell geht das?

In meinen Kursen berichten Teilnehmer oft schon nach einer Woche davon, dass sie besser einschlafen können oder im Alltag ruhiger und gelassener sind. Wie so oft mit dem Training: Das kommt halt auch darauf an, wie der Trainingszustand vorher ist und wie fleissig man trainiert :-)

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass die viele Menschen nach 6 Wochen signifikante Verbesserungen feststellen (so lange dauert ein Kurs meistens). Die Frage nach „wie schnell hilft Autogenes Training?“ Kann man also einfach beantworten: Das kommt darauf an – aber wahrscheinlich schneller, als du denkst.

Hilft Autogenes Training auch bei…

… falls dein Symptom mit mehr Belastung, sprich Stress, schlimmer wird, besteht eine gute Chance, dass dir Autogenes Training helfen kann. Dazu zählen selbst Dinge wie nächtliches Bettnässen, Rauchen, Lernschwierigkeiten, Hautekzeme oder Ängste. Aber auch bei physischen Erkrankungen wie etwa den Schilddrüsen-Erkrankungen Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow wird Autogenes Training empfohlen.

Die unliebsame Schwiegermutter und die eingewachsenen Zehennägel wirst du also kaum loswerden. Aber Autogenes Training kann dir dabei helfen, dich – deinen Körper und deinen Geist – zu heilen. Und mit der Schwiegermutter wenigstens gelassener umzugehen.


 
Katrin Bretscher, Mentaltrainerin Zürich

Wer schreibt hier?

Mein Name ist Katrin Bretscher, ich bin Mentaltrainerin für Sportler und "normale Menschen". Ich habe meine Praxis mit dem Namen "Power & Balance" in Zürich.

Ich habe ursprünglich an der ETH Informatik studiert und von Ballett über Karate bis Eishockey alle möglichen Sportarten trainiert. Nach verschiedenen Anstellungen und Weiterbildungen habe ich mich 2014 mit meiner eigenen Praxis selbstständig gemacht: Ich bin diplomierte Hypnose-Therapeutin, Trainerin für Autogenes Training und Mentaltrainerin.

Hier erfährst du (noch) mehr über mich.